Der Wettkampfsport Badminton
Es sieht so einfach und mühelos aus, ist aber harter Wettkampfsport.
Der etwa 5 Gramm schwere Federball, der aus einem mit Leder überzogenen Korkfuß besteht, in den 16 Gänsefedern trichterförmig eingesetzt sind, hat bei einem Schmetterschlag eine Anfangsgeschwindigkeit von über 300 km/h (der aktuelle Weltrekord liegt sogar bei 493km/h und wurde 2013 vom malaysische Badmintonprofi Tan Boon Heong aufgestellt). Badminton ist damit die schnellste Rückschlagsportart und der Ball ist nur durch blitzschnelle Reaktionen zu erreichen.
Die Notwendigkeit, von athletischen Angriffshandlungen auf weiches und präzises Spiel am Netz umzustellen, erfordert viel Ballgefühl.
Der leichte Schläger ermöglicht darüber hinaus rasche Richtungsänderungen, die Badminton zu einem extrem raffinierten und täuschungsreichen Spiel machen.
Auch an die Wendigkeit werden höchste Ansprüche gestellt. Das blitzschnelle Laufen zum Ball, Schlagen des Federballs, sofort zurückkehren zur Spielfeldmitte und die immer wiederkehrenden präzisen Schläge verlangen sehr viel an Technik und Kondition des Spielers.
Die Herzfrequenz während eines Einzels, das zwischen 15 und 90 Minuten dauern kann, beträgt zwischen 160 und 185 Schlägen pro Minute. Im Doppel sind es etwa 140 bis 170 Schläge pro Minute. Der durchschnittliche Kalorienverbrauch liegt bei ca. 12,6 Kcal/kg Körpergewicht/Stunde.
Im Vergleich zwischen Badminton und Tennis kam das kanadische Fernsehen, das das WM-Spiel von Morton Frost gegen Han Jian in Calgary analysierte und mit dem Wimbeldon-Endspiel von Boris Becker verglich, zu folgenden Ergebnissen: Becker lief in diesem 3,25 Stunden dauernden Spiel 3,7 km. Das Spiel von Frost dauerte nur 1,25 Stunden, er lief dabei aber 7.3 km. Beim Tennis dauerte der Ballwechsel im Schnitt etwa 3 Schläge, beim Badminton hingegen 13,5.